4. Partnerfahrt der RDB Bezirksgruppe Hambach mit Ziel im hohen Norden

Am frühen Morgen des 21.05.2014 startete die mehrtägige Fahrt von 37 Kameradinnen und Kammraden nebst Partnern ab Hambach in Richtung Neustadt / Holstein.

Bereits kurz nach Mittag trafen wir in der ca. 15.000 Einwohner zählenden Stadt an der Lübecker Bucht in Schleswig Holstein ein.

Nach dem Einchecken stand am späten Nachmittag eine Stadtführung unter der Leitung von Herrn Dr. Wilschewski auf unserem Programm.

Am Rathaus der Stadt erläuterte er uns die Geschichte der Stadt mit ihrer Gründung im Jahre 1244 von Graf Adolf IV. von Holstein als Neue Stadt von Altenkrempe. Im Mittelalter hat Neustadt in Holstein durch mehrere Stadtbrände, durch Seuchen und Kriegslasten schwere Schäden erlitten. Daher sind nur wenige mittelalterliche Gebäude erhalten.

Rathaus Neustadt (Foto: B. Paternoga)

Weiter führte er uns zu einem der ältesten Gebäude der Stadt, die große Stadtkirche am Markt, sie wurde ab 1244 als dreischiffige Backsteinhalle mit zweijochigem Kastenchor errichtet.

Auf dem Weg zum Hafen wies er uns auf einige Besonderheiten Neustadts hin, z.B. dass hier die Serie „Küstenwache“ verfilmt wird. Beim weiteren Rundgang gelangten wir zum Pagodenspeicher, einem Kornspeicher mit Trockenluken, der 1830 erbaut wurde.

Abschluss der Führung war am „Kremper Tor“, eines von ehemals drei großen Stadttoren aus der Zeit der Stadtgründung, welches noch erhalten geblieben ist und heute zwei Museen der Stadt beherbergt.

Anschaulich wurde uns an diesem Stadttor die mittelalterliche Befestigungsanlage erläutert und in einer live-Darstellung ein Ansturm eines Ritters im Kettenhemd demonstriert.

Unser Ritter W. Stock (Foto: B. Paternoga)
Unser Ritter W. Stock (Foto: B. Paternoga)

Der erste Tag endete mit einem reichhaltigen Drei–Gänge-Menü im Hotel und anschließender Freizeit.

Ab Haltestelle Marktplatz startete am Tag Zwei die Fahrt mit dem Bus nach Kiel. Am Bushof nahmen wir den Gästeführer Herrn Wiemers auf, der uns bei einer kleinen Rundfahrt durch Kiel einige Sehenswürdigkeiten der Stadt näher brachte.

Im Hafen von Kiel wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und von zwei Norwegerinnen über das Kreuzfahrschiff „Color Magic“ der Reederei Color Line geführt. Das 224 Meter lange und 35 Meter breite Schiff kann auf 15 Decks bis zu 2.750 Passagiere und 550 Autos mit auf die Reise nehmen.

Die Kreuzfahrschiffe der Color Line verkehren täglich zwischen Kiel und Oslo, eine Fahrt dauert ca. 20 Stunden.

Kreuzfahrschiff Color Magic (Foto: B. Paternoga)
Kreuzfahrschiff Color Magic (Foto: B. Paternoga)

Im Anschluß an diesen beeindruckenden Rundgang führte Herr Wiemers uns zum Leuchtturm Bülk, dem ältesten Leuchtturm an der Kieler Förde. Er dient als Orientierungsfeuer für die Zufahrt zur Förde.

Nach einer Mittagspause am Leuchtturm ging es weiter zur Schleuse Kiel-Holtenau am Nord-Ostsee-Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, mit ca. 100 Schiffen am Tag. Bei strahlendem Sonnenschein konnten mehrere Schleusungsvorgänge beobachtet werden.

Wieder zurück in der Landeshauptstadt Kiel verabschiedeten wir unseren Gästeführer und kehrten ins Kieler Brauhaus ein. Dort erwartete uns in einem rustikalem Ambiente ein frisch gezapftes hausgebrautes Bier. Interessant wurde die Braukunst in der hauseigenen Brauerei erklärt. In dieser wird das im Ausschank befindliche und von uns verköstigte Bier gebraut. Allen Teilnehmern wurde anschließend in Anerkennung ein Braudiplom ausgehändigt.

Die kredenzten Speisen „Fischplatte und Brauhausplatte“ waren ein ebenso voller Genuss wie das Bier. Als alle Platten geputzt und die Fässer leer waren, traten wir die Rückfahrt zu unserem Quartier nach Neustadt an und genossen den Rest des Abends im Städtchen an der Ostsee.

 

Freitag früh an unserem dritten Tag erwarteten wir Herrn Volker Weidemann, der uns in den nachfolgenden Stunden bei einer Rundfahrt die Umgebung von Neustadt etwas näher brachte.

Unterbrochen wurde diese Rundfahrt durch den Besuch des Wasser- und Bodenverbandes Oldenburg; die Arbeit dieses Verbandes stellte uns der ehrenamtliche Vorsitzende Herr Dieter Knoll vor. Einige wesentliche Aufgaben des Verbandes sind Ausbau, Rückbau und Unterhaltung von Wegen, Gewässern, landwirtschaftlichen Flächen, Schutz vor Sturmflut und Hochwasser und vieles mehr auf einer Fläche von mehr als 25.000 ha. Dies ist alles unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu realisieren. Höhepunkt der Vorstellung durch Herrn Knoll war die Besichtigung des Schöpfwerkes in Dahme, welches mit einer Förderleistung von 16.000 Litern Wasser in der Sekunde den „Oldenburger Graben“ bei Hochwasser oder extremem Niederschlag entwässern kann. Dies ist notwendig, da einige Gebiete unter dem normalen Meeresspiegel liegen und immer mehr Flächen versiegelt werden.

Wir verabschiedeten uns von Herrn Knoll und setzten unsere Rundfahrt im Oldenburger Land fort, die gegen Mittag in Neustadt endete.

Den Nachmittag konnte jeder nach seinen eigenen Wünschen gestalten um die Eindrücke von Neustadt zu vertiefen oder anderweitig zu nutzen. Bei dem gemeinsamen Abendbuffet verabschiedeten wir uns von Herrn Weidemann, aber nicht ohne den Bergmannsschnaps, welcher nach dem Bergmannslied gereicht wurde. Mit diesem gemütlichem Beisammensein endete auch unser letzter Abend.

Am Samstagmorgen, dem 24.05.2014, traten wir nach dem Frühstück die Heimreise Richtung Tagebau Hambach an.

 

Bleibt nur noch eines übrig zu sagen, dass dies wieder eine rundum gelungene Fahrt war, die durch die Organisatoren hervorragend vorbereitet wurde und dass Ihnen der Dank aller Teilnehmer gewiss ist.

 

Text und Fotos: Eva-Maria & Bruno Paternoga