27. Hambach Barbarafeier - Alles bleibt anders ?!?

Wieder einmal zeigte sich die "Mannschaft" der Bezirksgruppe Hambach, im Ring Deutscher Bergingenieure gut vorbereitet, als sie am 08. Dezember 2006 zur 27. Hambach Barbarafeier in "die gute Stube", das Lokal Wamig - Weber in Ellen eingeladen hatte.

Der eigentlichen Barbarafeier ging eine gemeinsame Festmesse in der Pfarrkirche St. Thomas von Canterbury voraus, deren Liturgie - auch das hat Tradition - maßgeblich von dem "Blockflötenspielkreis Horrem Sindorf" und dem "Hambachchor" gestaltet wurde. Aber, wie das Motto der Barbarafeier aussagt, war auch hier alles anders. Peter Weber, Mitglied der Bezirksgruppe Hambach, verschönerte diese Festmesse mit einem Trompetensolo. Es ist aber weiterhin schade, dass so wenig Interesse am Besuch der Festmesse besteht.

Dann war es soweit: Rund 170 Bergkameradinnen, Bergkameraden, Gäste und Ehrengäste waren der Einladung gefolgt. Alle wurden durch den 1. Vorsitzenden, Willi Stock, mit einem Bergmannsschnaps begrüßt. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Combo der RWE Power AG unter Leitung von Dieter Graaf und unser Hambachchor unter der Leitung von Stefan Witt.
In seiner Begrüßungsrede war unser Vorsitzender, Willi Stock, ganz erfreut, alle ehemaligen Betriebsdirektoren des Tagebaus Hambach, nämlich Herrn Dr. Henning, Herrn Schulz, Herrn Dr. Gärtner sowie unseren heutigen Chef, Herrn Bertrams begrüßen zu dürfen.

Unser Vorstandsmitglied für das Ressort Braunkohlenbergbau und Veredlung, Matthias Hartung, und der ehemalige Gesamtbetriebsratsvorsitzende und jetziger Personalvorstand Erwin Winkel, sowie unser Spartenleiter Dr. Dieter Gärtner, Vertreter der Kraftwerke und Herr Pfarrer Heinrich Müller waren ebenso herzlich in die Begrüßung eingebunden.

Begrüßung durch den Vorsitzenden der BG Hambach, Willi Stock

Ganz besonders wurden der Bergschuldirektor Hartmut Ernst, der Vorsitzende des BV Rheinische Braunkohle Albert Dingler sowie unsere RDB-Kameraden Harald Maier und Rayk Bauer aus dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier von allen Anwesenden begrüßt.
Mit den Worten: "Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber keinen Erfolg ohne Leistung" blickte Herr Bertrams in seinem Grußwort der Betriebsleitung auf das vergangene Jahr zurück.

[Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Gäste, liebe Freunde der heiligen Barbara,
in diesem Jahr sind wir von größeren Unglücken verschont geblieben. Wir hatten keine wirklich schweren Unfälle zu beklagen. Unsere Kunden haben wir zu jeder Zeit mit einer passenden Kohlemenge in geeigneter Qualität versorgt. Wir hatten also durchaus Erfolg und dahinter stand eine beachtliche Leistung. Aber einige Ziele werden wir nicht erreichen. Wir werden zu wenig Abraum bewegen und zu viel Geld ausgeben. Wenn ich sagen muss, dass wir einige Ziele nicht erreichen werden, zeigt das, dass unsere Ziele anspruchsvoll sind und dass die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, gewissen Unwägbarkeiten unterworfen sind. Wir haben also im jetzt fast abgelaufenen Jahr gemeinsam mit hohem Engagement und großem Einsatz - bei vielen bis an die Schmerzgrenze - eine gute Leistung erbracht. Dabei konnten wir aber nicht auf allen Feldern ein gutes Ergebnis erzielen - Leistung ohne Erfolg!]

Grußworte der Betriebsleitung, Hans-Joachim Bertrams, Leiter Tagebau Hambach

Auszug aus der Rede vom 08.12.2006 - Es gilt das gesprochene Wort.
Ein mittlerweile traditioneller Höhepunkt der Hambacher Barbarafeier ist es, verdiente RDB-Kameraden auszuzeichnen.
In diesem Jahr wurden unsere RDB Kameraden Georg Balduin, Horst Breidenbach, Andreas v. d. Linden und Adalbert Zischka für 35 jährige Arbeit im Bergbau durch unser Hambacher Urgestein und Chorleiter Stefan Witt mit dem Ehrenhäckel des Rings Deutscher Bergingenieure (RDB) ausgezeichnet.

Stefan Witt führte dazu aus: (Auszug)

[Werte Festversammlung, liebe Jubilare,
die ihr die erste Schicht im Bergbau vor 35 Jahren verfahren habt,
ich möchte hier und heute keine Laudatio halten.
Ich kann es auch nicht. Warum?
Das habe ich den RDB-Verantwortlichen schon öfter erklärt,
aber heute will ich es hier in diesem festlichen Kreis wiederholen.
Getreu dem Leitthema: Alles bleibt anders.

Vor 3 Wochen,--
Sitzung hatt` der RDB - über `s Barbara-Budget.
In der Sitzung plötzlich heißt et Barbarafeier ist, Du weißt et,
und wie jedes Jahr mit Schwung - gibt`s ne Jubilarehrung.
Dafür brauchen wir spontan einen, der dat machen kann.
"Hör`", sagt Willi Stock zu mir "Stefan, wir vertrauen dir.
Da sich keiner hat gemeldet, dieses Jahr,- so ist`s,- da fällt et
auf dich, - und sei bitte froh! Halt Du die Laudatio.

20-mal ward`s du gefragt, immer hast du nein gesagt.
Dieses Jahr, da bist du dran, plane, wie man `s machen kann."
Erst mal -- war ich darob platt, weil me als Rentner genug zu tuen hat.

…. Den Jubilaren jetzt zum Schluss, weil man so etwas immer muss:
Viel Bergmannsglück noch für Aktive, Gesundheit soll stets bei üch blieve,
viel Glück noch für die Rentnerjahre, und möglichst keine grauen Haare,
am Leben noch viel Freud´ und Spaß und immer Geld in Eurer Kass`,
und immer ove,-- nie no onge, dat wünsche alle Mädche un Hambach-Jonge.
De Hauptsach` ist, -- ihr seid gut drauf, dazu ein herzliches Glückauf!

v.l.n.r. Andreas v.d. Linden, Horst Breidenbach, Georg Balduin, Adalbert Zischka, Willi Stock, Stefan Witt

Nahtlos wollte unser Vorsitzender Willi Stock zum lockeren Thementeil der diesjährigen Barbarafeier übergehen, als er mitten in seinen Ausführungen vom Geschäftsführer der Bezirksgruppe Hambach, Wolfgang Engels unterbrochen wurde. Nach einer kurzen Diskussion übergab der Vorsitzende das Wort an den Geschäftsführer. Dieser entschuldigte sich erst einmal für seinen störenden Auftritt und erklärte danach warum es dazu gekommen ist.


[Verehrte Gäste, liebe Kameradinnen und Kameraden.
Wir haben ja alle mitbekommen, was unser Vorsitzender zur alten Struktur sagte, insbesondere zum Punkt Minimierung der Prozess-Schnittstellen folgendes:

Barbara nahte, das Fest der Feste, das Fest der Bergleut - Fest der Gäste - Da ging es vorher hektisch zu.....
Von Früh bis abends - keine Ruh - Ein Hetzen, Sorgen, Proben, Messen - Hat man auch niemanden vergessen...?
Ist die Bühne wohl gerichtet, sind die Beiträge gedichtet, klappt es mit der Beschallung Kraft, hat der Wirt genügend Saft?
All die Dinge wohl zu klären war mein stetiges Begehren.

Bei des Prozesses großer Schnelle, blieb offen die Beitragsschnittstelle. Wie schon erwähnt ist heute hier, nicht nur zu Grünkohl und zu Bier, der Spartenleiter höchstpersönlich, mit einem Grußwort, wird's versöhnlich?

Ich möchte Sie bitten, dieses Malheur zu entschuldigen, und möchte Herrn Dr. Gärtner zu seinem Grußwort ans Rednerpult bitten.]

Bei allen Vorbereitungsarbeiten, sowie bei allen Vorstandsgesprächen im Vorfeld der diesjährigen Barbarafeier wurden die Grußworte der Spartenleitung zwar begrüßt, aber nirgends eingeplant. Es soll nicht mehr vorkommen!
Grußworte, die viel mehr sind - so kennt man unseren Spartenleiter schon, als er noch Tagebauleiter in Hambach war. Aber auch als Spartenleiter wollte er noch mal auf die "Hambacher Bretter", die bekanntlich Spaß bedeuten.
In diesem Jahr ging er zuerst einmal auf eine Folie aus einem älteren Vortrag ein. Im Vergleich zum damaligen Wechsel unseres Vorstandvorsitzenden, Harry Roels, der von Shell die V-Power, den neuen Kraftstoff mitgebracht hatte, meinte Dr. Gärtner: Unser Öl heißt Braunkohle!
Einen Dank an alle Hambacher richtete er, die gute Förderleistungen im Zeichen des Apfels, (Arbeitsschutz) geleistet hatten.
In seinem Vortrag sprach Dr. Gärtner auch erstmals "öffentlich" über seinen Wechsel zur Sparte Tagebaue.

Dr. Dieter Gärtner, Leiter Sparte Tagebaue
Dr. Dieter Gärtner, Leiter Sparte Tagebaue

Aber dann ging's los, "Power Dino", der Name ist Programm. In einem multimedialen Vortrag ging unser Spartenleiter, zwischenzeitig in Höchstform aufgelaufen, zum Thema "Alles bleibt anders ?!?" ein.
Über das neue Zugangskontrollsystem, Bagger- und Absetzerleistung, Tagebau Bergheim und Toneisenstein hatte Dr. Gärtner wieder einmal einen hervorragenden Vortrag für die Barbarafeier.
Bevor er sich am Ende seiner Rede mit einem kräftigen "Glückauf" verabschiedete, wurde er schon während seiner Ausführungen mit tosenden Beifallstürmen bedacht.

An dieser Stelle:
Vielen Dank Herr Dr. Gärtner für ihren hervorragenden Vortrag!
(W. Engels, Geschäftsführer BG Hambach)

Jetzt wurde sie endlich in die Tat umgesetzt, Gruppendynamik. Die Betriebsleitung des Tagebaus Hambach, vertreten durch die Herren Bertrams, Dr. Strunk, Hünten, Hempel, unterstützt von den Herren Guder und Dr. Schmitz boten unseren Gästen einen sehr schönen, zweigeteilten Vortrag. Umrahmt von einer sehr schönen Bühnenkulisse gingen sie auf die aktuellen Themen: neues Zugangskontrollsystem und neue Struktur ein.
Auch hier ergeht der Dank des Veranstalters an die Betriebsleitung des Tagebaus Hambach, die trotz enger Termine, neue Struktur und Umzugskonzept die Zeit gefunden haben, Tradition aufrecht zu erhalten.

v.l.n.r. W. Guder, F. Hünten, R. Hempel

Tradition, schön dass wir sie (er)leben!
Zu den Klängen der Combo der RWE Power AG und mit der Unterstützung aller Besucher wurde das Steigerlied gesungen. Tagebauleiter Hans-Joachim Bertrams ließ es sich zum Schluss nicht nehmen, Dankesworte an alle Beteiligten, aber auch an die Organisatoren und Helfer auf und hinter der Bühne zu richten. Natürlich wurde auch in diesem Jahr noch bis in die frühen Morgenstunden zünftig gefeiert.

27. Hambach Barbarafeier - Alles bleibt anders ?!?

Pressebericht: Wolfgang Engels (RDB)